Hartmut Sitzler zum Superintendenten gewählt

Syn­ode des Kirchenkreis­es an Lahn und Dill tagt unter Coro­na-Bedin­gun­gen in Hüttenberg

Bericht und Fotos: U. Barnikol-Lübeck

Anspan­nung bis zum let­zten Moment auf der Wahlsyn­ode des Evan­ge­lis­chen Kirchenkreis­es an Lahn und Dill: Schließlich fiel am Fre­itagabend im drit­ten Wahl­gang die Entschei­dung und die Delegierten bes­timmten Pfar­rer Dr. Hart­mut Sit­zler aus Kröf­fel­bach zum kün­fti­gen lei­t­en­den The­olo­gen des Kirchenkreis­es.
Mit ein­er knap­pen Mehrheit von 55 Stim­men wurde der 46-jährige derzeit stel­lvertre­tende lei­t­ende Pfar­rer des Kirchenkreis­es in den Hüt­ten­berg­er Bürg­er­stuben zum Super­in­ten­den­ten für eine Amt­szeit von acht Jahren gewählt. Sein Gegenkan­di­dat, Pfar­rer Jörg Süß (Wet­zlar), der derzeit den Kirchenkreis leit­et, erhielt 53 Stim­men. Es gab eine Enthaltung.

Grat­u­la­tion zur Wahl als Super­in­ten­dent: Pfar­rer Hart­mut Sit­zler erhält von Pfar­rerin Alexan­dra Hans, der zweit­en stel­lvertre­tenden Vor­sitzen­den des Bevollmächtigte­nauss­chuss­es, einen Blumenstrauß.

Da im Anschluss für das Amt des Asses­sors kein Kan­di­dat mehr zur Ver­fü­gung stand, soll der stel­lvertre­tende Super­in­ten­dent im Rah­men der im Novem­ber geplanten Syn­ode bes­timmt wer­den. Zu diesem Zeit­punkt soll auch der kün­ftige Skri­ba (Schrift­führer) gewählt werden.

Super­in­ten­dent, Asses­sor und Skri­ba bilden gemein­sam mit den in den Hüt­ten­berg­er Bürg­er­stuben sechs gewählten nicht­the­ol­o­gis­chen Syn­odaläl­testen Mar­tin Veit (Lauf­dorf), Mar­i­on Giers­bach-Schmidt (Wet­zlar), Dr. Ger­hard Noeske (Wiß­mar), Rolf Bas­t­ian (Duten­hofen), Manuela Lowies (Altenkirchen) und  Fried­helm Block (Nauborn) den neuen Kreis­syn­odalvor­stand (KSV), der kün­ftig den Kirchenkreis leitet.

Darüber hin­aus wur­den stel­lvertre­tende Posi­tio­nen mit Pfar­rer Michael Perko (Burgsolms). Schulp­far­rerin Johan­na Mäh­ling (Stein­dorf) Diet­rich Bräutigam (Wet­zlar), Roland Kahn (Ehring­shausen), Alice Kahn (Daub­hausen) und Rolf Krieger (Lützellinden) besetzt.

Ein aus­gek­lügeltes Hygien­ekonzept sorgte bei dieser Syn­ode für den größt­möglichen Schutz: Einzeltische für jew­eils zwei Per­so­n­en mit Schutztren­nwand, Wahlblöcke und Mikro­fon am Sitz­platz, direkt an den Tis­chen servierte Verpfle­gung. Zudem wur­den vom Kirchenkreis FFP2-Masken zur Ver­fü­gung gestellt, die die Syn­odalen durchgängig trugen.

Im Nach­gang zu den Pres­by­teri­um­swahlen im März und infolge des Zusam­men­schlusses der Kirchenkreise Braun­fels und Wet­zlar zum Kirchenkreis an Lahn und Dill stand die Syn­ode vor der Auf­gabe, neben den Mit­gliedern des Kreis­syn­odalvor­standes 15 Syn­odal­beauf­tra­gun­gen, zehn Fachauss­chüsse, neun weit­ere Auss­chüsse und vier Arbeit­skreise sowie deren Vor­sitzende neu festzule­gen. Die Beauf­tragten und Mit­glieder von Auss­chüssen und Arbeit­skreisen küm­mern sich um die inhaltlich vielfältige Arbeit des Kirchenkreis­es wie beispiel­sweise die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die Diakonie, die Part­ner­schaften in aller Welt und die Seel­sorge. Auch hier kon­nten nicht alle Ämter beset­zt werden.

„Coro­na hat die Vor­bere­itun­gen nicht leichter gemacht“, so die Vor­sitzende des Nominierungsauss­chuss­es, Pfar­rerin Cor­nelia Hey­nen-Rust. Das Gremi­um hat­te die Wahl inten­siv vor­bere­it­et. Anfangs seien nur wenige Vorschläge einge­gan­gen, sagte die Pfar­rerin der Kirchenge­meinde Biskirchen. Hinzu kamen die notwendi­ge Ver­schiebung der Syn­ode sowie eine neue Organisationsstruktur.

Per Briefwahl bes­timmt wor­den waren im Juli und August bere­its die Delegierten zur Lan­dessyn­ode Die Wahl fiel auf Pfar­rer Hart­mut Sit­zler (Kröf­fel­bach) und Rolf Bas­t­ian (Duten­hofen).  Da die Briefwahl für eine weit­ere ausste­hende Posi­tion zu keinem endgülti­gen Ergeb­nis geführt hat­te, wurde mit Rita Broer­mann-Beck­er (Wet­zlar) während der Tagung noch eine zweite nicht­the­ol­o­gis­che Abge­ord­nete gewählt. Nach­dem Pfar­rer Sit­zler zum Super­in­ten­den­ten gewählt wor­den war, der den Abge­ord­neten zur Lan­dessyn­ode qua Amt ange­hört, bes­timmte die Syn­ode Pfar­rerin Alexan­dra Hans (Wiß­mar) zur zusät­zlichen the­ol­o­gis­chen Vertreterin. Auch die stel­lvertre­tenden Delegierten zur Lan­dessyn­ode wur­den gewählt: Pfar­rer Rein­hard Vollmer (Bon­baden), Manuela Lowies und Michael Clemens (Wer­dorf).

Zu Mit­gliedern des Kreis­syn­odalvor­standes wählte die Syn­ode (v.l.): Diet­rich Bräutigam, Ger­hard Noeske, Alice Kahn, Johan­na Mäh­ling, Fried­helm Block, Mar­i­on Giers­bach-Schmidt, Rolf Krieger, Mar­tin Veit, Rolf Bas­t­ian, Manuela Lowies, Roland Kahn, Hart­mut Sit­zler und Michael Perko.

Seit dem Zusam­men­schluss der Syn­oden Braun­fels und Wet­zlar zum Kirchenkreis an Lahn und Dill zum 1. Jan­u­ar 2019 leit­et ein Bevollmächtigte­nauss­chuss (BVA), beste­hend aus Mit­gliedern der ehe­ma­li­gen KSV Braun­fels und Wet­zlar, den Kirchenkreis.

Der Amt­santritt des gesamten neu gewählten KSV und also auch des kün­fti­gen Super­in­ten­den­ten begin­nt mit der Ein­führung durch den rheinis­chen Präs­es Man­fred Rekows­ki, voraus­sichtlich am 22. Novem­ber dieses Jahres.

Begonnen hat­te die Syn­ode mit ein­er Andacht von Jür­gen Schlin­gen­siepen, Pfar­rer der Kirchenge­meinde Ehring­shausen-Dill­heim. „Wer sich selb­st die Kro­ne auf­set­zt, geht irgend­wann unter“, so der The­ologe zu Psalm 103, Verse 1 bis 5, in der es um die „Krö­nung mit Barmherzigkeit“ durch Gott geht. „Der Herr will uns ger­ade in den ver­wirrten Zeit­en zu Ver­ant­wortlichen krö­nen, die aber nur von seinem Erbar­men leben, und deren Ziel es ist, dass sie ihre Kro­nen einst vor seinem Thron nieder­legen.“ Kreiskan­tor Diet­rich Bräutigam begleit­ete die Andacht musikalisch.

Für die rheinis­che Kirche sprach Lan­deskirchen­rätin Antje Hieron­imus ein Grußwort.